Luftansicht von Schloss Mannheim

Ein beeindruckendes SchlossensembleDie Gebäude

Das Mannheimer Schloss ist nach Schloss Versailles das zweitgrößte Barockensemble Europas und wurde von drei französischen Architekten geplant. Es besteht aus der zentralen Dreiflügelanlage, zwei Seitenflügeln und weiteren riesigen Schlossflügeln. Der größte von ihnen ist der „Schneckenhofbau“.

Außenansicht von Schloss Mannheim

Zentraler Raum am Mittelbau ist das Treppenhaus.

Räume für Kurfürst und Kaiser im Mittelbau

Beim Betreten des weiten Ehrenhofs fällt zunächst der herausgehobene Schlossmittelbau, das „Corps de Logis“, ins Auge. Hauptbau und Mittelpavillon sind viergeschossig angelegt. Im westlichen Bereich der Beletage – dem vornehmen ersten Geschoss – befand sich das kurfürstliche Appartement. Die östliche Beletage nahm das kaiserliche Appartement ein, ein Paradeappartement für hochrangige Gäste. Beide Wohntrakte konnten über das prunkvolle Treppenhaus im zentralen Mittelpavillon erreicht werden.

Bibliothekskabinett der Kurfürstin Elisabeth Auguste, historische Fotografie um 1897

Die Kurfürstin besaß eigene Wohnräume.

Der Westflügel – hier logierte die Kurfürstin

An das Appartement des Kurfürsten schloss sich der Westflügel mit den Wohnräumen der Kurfürstin an. Durch ein Treppenhaus von diesen getrennt folgte das ehemalige „Kölnische Quartier“. Hier logierte im Jahr 1742 der Kölner Erzbischof Clemens August, weshalb die Räume diesen Namen erhielten. An den Westflügel schloss sich im rechten Winkel ein weiterer großer Flügel an: Hier befanden sich die Schlosskapelle und das Quartier für die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, nahe Verwandte einer Wittelsbacher Nebenlinie.

Hofbibliothek des Kurfürsten in Schloss Mannheim, historische Fotografie um 1897
Detail der Hofbibliothek des Kurfürsten in Schloss Mannheim, historische Fotografie um 1897

Im östlichen Seitenflügel des Mannheimer Barockschlosses lag die prächtige Hofbibliothek.

Der Ostflügel – viel Platz für Kaiser und Kavaliere

Das „Kaiserliche Appartement“ wurde nach einem Besuch Kaiser Karls VII. im Jahr 1742 so benannt. Wie sein Pendant im Westen flankierte der Ostflügel den Ehrenhof und war dreistöckig angelegt. Die zur Stadt gelegene Hälfte dieses Flügels beherbergte die Kavaliersräume. Auch hier schloss sich ein weiterer Flügel an, der sich nach Osten erstreckte und im Seitenpavillon – analog zur Schlosskirche im Westen – die Hofbibliothek enthielt. Weitere Säle waren für die Gemäldegalerie und das Naturalienkabinett bestimmt.

Luftansicht von Schloss Mannheim

Der Schneckenhofbau blieb erhalten.

Wo Pferde und die schönen Künste wohnten

Hinter der zur Stadt ausgerichteten Schaufront befanden sich weitere Bauten: Im Osten lagen der vierflügelige „Schneckenhofbau“ mit Stallungen für rund 300 Pferde, die Reitbahn und Dienstwohnungen. Im Westen befanden sich in einem hinteren Schlosstrakt das Ballhaus und die kurfürstliche Hofoper. Während der Schneckenhofbau erhalten blieb und heute von der Universität Mannheim genutzt wird, brannten Ballhaus und Hofoper bereits 1795 bei der Verteidigung Mannheims gegen die Franzosen ab.

Frankreich und Deutschland blicken auf eine wechselvolle gemeinsame Vergangenheit zurück. Die Themenwelt „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ betrachtet mit faszinierenden Geschichten, Anekdoten und Persönlichkeiten die spannungsreiche Beziehung der beiden Nachbarländer.

Ziemlich gute Freunde

Mehr erfahren

Monumente & Funktionen

Kunstwerke & Räume

Bitte wählen Sie maximal 5 Schlagwörter aus.