Freitag, 14. April 2023

Barockschloss Mannheim | Ausstellungen Facettenreiche Schönheit: Schlösser und Gärten auf der BUGA 23 in Mannheim

Mit einer einzigartigen Schaufläche sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg auf der Bundesgartenschau in Mannheim vertreten: Ausgewählte historische Elemente treffen auf aktuelle Naturwahrnehmungen – und bieten so ein erstaunliches Zusammenspiel von großer Gartenkunst und zeitgemäßem Recycling von Flächen und Materialien. Am 14. April eröffnete die Geschäftsführerin Patricia Alberth die Präsentationsfläche in der ehemaligen U-Halle.

Nachhaltiger Garten in rückgebauter Halle

Mit dem Beitrag „Die facettenreiche Schönheit der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ präsentieren sich die großen historischen Gärten auf der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Der knapp 1.000 Quadratmeter große Garten auf dem Spinelli-Gelände in der ehemaligen U-Halle präsentiert einige der schönsten Elemente aus den prachtvollen Gärten im Land. „Unsere Idee war die Verbindung von alter Größe mit neuer Schönheit“, erklärt Patricia Alberth. Die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten betont: „Nachhaltigkeit ist das Leitmotiv der BUGA 23. Der achtsame Umgang mit der Natur und der aktive Schutz von Umwelt und Klima liegen bei unserer Arbeit in den Monumenten und besonders in den historischen Gartenanlagen immer im Fokus. Hier auf der Bundesgartenschau soll die Kunst aus unseren Gärten im Verbund mit der Ökologie in neuen Farben leuchten.“

 

Eintauchen in Blühende Geschichte

In der luftigen Trägerkonstruktion der U-Halle, einer ehemaligen Lagerhalle im Spinellipark, entfaltet sich der Schaugarten der Staatlichen Schlösser und Gärten und erzählt aus vielen Jahrhunderten Gartengeschichte. Gelb und orange blühende Pflanzen bestimmen das zentrale Hochbeet. „Bei der Gestaltung haben wir uns an den Gestaltungsprinzipien des badischen Künstlers und Karlsruher Professors Max Laeuger orientiert“, erläutert Dr. Meike Kirscht, Leiterin des Referats Historische Gärten, das Konzept hinter dem Schaugarten. Laeuger entwarf als Generalplaner die Gärten der Internationalen Kunst- und großen Gartenbauausstellung 1907 in Mannheim, die anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums stattfand. Dr. Meike Kirscht führt aus: „Auch er folgte dabei historischen Vorbildern und empfand in moderner klarer Formensprache das Badhaus aus dem Schlossgarten Schwetzingen nach.“ In der luft- und lichtdurchlässigen U-Halle findet sich eine hölzerne Reminiszenz an dieses Kleinod. Metallene wasserspeiende Vögel schmücken diese moderne Interpretation, sie sind ebenfalls ein Zitat aus Schwetzingen.

 

Erinnerung an historische Gärten

Max Laeuger prägte auch einen Schlossgarten maßgeblich: Am Residenzschloss Rastatt schuf er zwischen 1920 und 1926 einen beliebten Volkspark, der Elemente längst vergangener Epochen aufnimmt. Auf dem BUGA-Gelände greifen die Staatlichen Schlösser und Gärten auf seine geometrischen Formen, monochromen Farben der Blühpflanzen in Verbindung mit Heckenwänden und schlanken, cremeweißen Birken zurück. Innerhalb dieser Geometrie tauchen vertraute Bilder aus den historischen Gärten auf: Zu entdecken sind die Charakterköpfe der Zwerge aus dem Schlossgarten Weikersheim, die als Kopien ihren Weg nach Mannheim gefunden haben. Die einzigartigen Sandsteinfiguren gelten als Hommage an gräflichen Hofstaates. Die kostbaren Originale schmücken bis heute den berühmten barocken Garten in Hohenlohe. Wer möchte, kann nun auf der BUGA 23 bei den Staatlichen Schlössern und Gärten den Abgüssen Gesellschaft leisten und sich zwischen ihnen ausruhen.

 

Kulturelles Erbe und Klimaschutz

Der Beitrag der Staatlichen Schlösser und Gärten, der in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro „helleckes landschaftsarchitekten“ entstand, steht im Dialog mit der zurückgebauten Architektur: Aus dem Boden geschnittene und entnommene Betonquader werden zu Sitzbänken und einem Hochbeet und ergänzen so das Ensemble. Nun wachsen junge Bäume in den neu entstandenen Beetflächen. „Dieser spannende Kontrast zwischen den Zitaten aus den historischen Gärten und der neu genutzten U-Halle ist kein Widerspruch, denn auch unsere jahrhundertealten Gärten müssen fit für die Zukunft gemacht werden“, führt Dr. Meike Kirscht aus. Die Gärten des Landes sind Archen der Biodiversität und zeugen als Gartendenkmale davon, wie Menschen früherer Zeiten die Natur geformt haben. In der ökologischen Krise gehen die Staatlichen Schlösser und Gärten neue Wege: Blühwiesen treten an die Stelle von kurz geschnittenem Rasen. Trockenheitstolerantere Pflanzen ersetzen Gewächse, denen der Klimawandel große Probleme bereitet. Mit dieser Vielfalt sowie Impressionen und Anregungen laden die Staatlichen Schlösser und Gärten zu Entdeckungen und Austausch ein.

 

Starke Kooperationen und großes Programm

Neue Wege für eine Bundesgartenschau gehen die Staatlichen Schlösser und Gärten mit ihren Kooperationspartnern: „Wir überschreiten im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen“, führt Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Kommunikation und Marketing der Staatlichen Schlösser und Gärten, bei der Eröffnung aus. Als Partner präsentiert sich auf der Fläche die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer. An einer großen Ausstellungswand sind verschiedene historische Gärten aus den beiden Bundesländern vereint zu sehen. In Bilderrahmen aus Ahorn und Eiche – Reminiszenzen an Holzarten, die in den Schlossgärten zu finden sind – finden die Besucherinnen und Besucher weiterführende Informationen zu den Garten-Denkmalen. Der Marketingleiter ergänzt: „Mit dieser zweiten Informationsebene möchten wir für den Erhalt der historischen Gärten im Klimawandel sensibilisieren.“ Über QR-Codes kommen die Gäste auf die Website der Schlösserverwaltung und können sich tiefergehend informieren.

 

Service

Mehr zum Schaugarten der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg auf der BUGA 23 ist unter www.schloesser-und-gaerten.de zu finden.

 

Kontakt

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Schlossraum 22a

76646 Bruchsal

Telefon +49(0)72 51.74-27 70

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