„Lieblingsstücke“: Mittagsführung im Barockschloss geht in die Beletage
Beim dritten Termin der neuen Sonderführungsreihe „Lieblingsstücke“ gehen die Besucherinnen und Besucher am 28. März um 12.30 Uhr in die Beletage des Schlosses. Passend zum Themenjahr „Von Tisch und Tafel“ der Staatlichen Schlösser und Gärten wird das große badische Hofsilber in Augenschein genommen. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist erforderlich.
KUNSTBETRACHTUNG IM BAROCKSCHLOSS
In der neuen Führungsreihe „Lieblingsstücke“ steht jetzt immer am letzten Mittwoch des Monats ein anderes Kunstwerk im Fokus. Diesmal werden die Besucherinnen und Besucher eingeladen, das beeindruckende großherzogliche Hofservice zu bestaunen, das im früheren Ersten Vorzimmer, später Speisesaal, der Beletage des Barockschlosses präsentiert wird. Im Rahmen des Themenjahrs „Von Tisch und Tafel“ der Staatlichen Schlösser und Gärten erhält es eine besondere Bedeutung: Es steht für einen Höhepunkt der fürstlichen Tafelkultur.
EINBLICK IN EINE PRÄCHTIGE TISCHKULTUR
Das prachtvolle badische Service schuf den Rahmen für eine repräsentative Tafelkultur. Das Hofsilberservice wurde 1823 im Auftrag Großherzog Ludwigs von Baden von dem bekannten Silberschmied Jean-Baptiste-Claude Odiot in Paris hergestellt. Später ergänzt, zählt es insgesamt 130 Teile, jedes geschmückt mit dem badischen Staatswappen mit Krone. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts wurden alle Gerichte nach einem festgelegten Muster „à la française“ zugleich auf der Tafel platziert. Für Großherzogin Stéphanie, die ab 1806 im Schloss lebte, servierte man jedoch nach der neuen Mode „à la russe“. Dabei boten die Diener die Platten an und man durfte sich selbst schöpfen. So entstand auf der Tafel Platz für große Tafelaufsätze, die während des ganzen Essens stehen blieben. Nach der Entwicklung der Stearinwachskerze wurden auch tagsüber Kerzen entzündet, deren flackerndes Licht von den Spiegeln des Tafelaufsatzes reflektiert wurde und das Silber zum Funkeln brachte.
EINES DER GRÖSSTEN BAROCKSCHLÖSSER
Das eindrucksvolle Barockschloss Mannheim zählt mit seinem weiten Ehrenhof und einer Schaufassade von 440 Metern Länge zu den größten Schlössern Europas. Die Residenz ist ein Ort, an dem sich heute die Welt der Fürsten wieder erleben lässt – mit den vielen Stücken, die vom Leben am Hof erzählen, etwa das großherzoglich badische Hofsilber, das Diadem der Großherzogin Stephanie oder das Bibliothekskabinett der Kurfürstin, das den Zweiten Weltkrieg fast unbeschädigt überstanden hat. Im Erdgeschoss des Schlosses lädt die Dauerausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer Hof“ zu einer Reise durch verschiedene Epochen der Schlossgeschichte ein.