Thronsaal im Kaiserlichen Quartier von Schloss Mannheim

Ein Appartement für StaatsempfängeDas KaiserlicheQuartier

Im östlichen Flügel des Hauptgebäudes liegen vier Prunksäle, die das Kaiserliche Quartier bilden. Karl Albrecht von Bayern machte hier 1742 Station – auf dem Weg nach Frankfurt zu seiner Krönung zum Kaiser. Zu den markantesten Ausstattungsstücken zählen kostbare Wandteppiche.

Erstes Vorzimmer des Kaiserlichen Quartiers mit badischem Hofsilber in Schloss Mannheim

Die Tafel erinnert an die Nutzung als Speisesaal.

Erstes Vorzimmer

Im 18. und frühen 19. Jahrhundert betrat man das Kaiserliche Quartier über das Erste Vorzimmer, in dem sich die Wachen befanden. In kurpfälzischer Zeit hingen hier Tapisserien mit Darstellungen der zwölf Monate an den Wänden. Seit 1806 schmücken Wandteppiche mit Bauernszenen nach David Teniers d. J. aus der Zeit um 1735 das Zimmer. Sie gehören zur ursprünglichen Ausstattung des Schlosses im 18. Jahrhundert und konnten 1995 vom Haus Baden zurückerworben werden. An die Nutzung als Speisezimmer durch das Erbgroßherzogspaar Carl und Stéphanie von Baden, die Adoptivtochter von Napoléon Bonaparte, erinnert die festlich gedeckte Silbertafel.

Coursaal im Schloss Mannheim

Die Teppiche der „Jason-Serie“ schmücken die Wände des Coursaals.

Der Coursaal – ein Wartezimmer

Der Raum wurde im 18. Jahrhundert als zweites Vorzimmer zum Thronsaal, aber auch als Speisezimmer genutzt. Dementsprechend sind Sitzgelegenheiten an den Wänden aufgereiht. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Vorzimmer als Coursaal – von französisch „cour“, Hof halten – bezeichnet. Die detailreichen Wandteppiche erwarb Carl Friedrich von Baden 1803 aus dem Besitz des Straßburger Fürstbischofs Louis René Édouard de Rohan-Guémené. Sie wurden von 1762 bis 1767 in Paris hergestellt und zeigen Szenen aus der griechischen Mythologie um den Helden Jason, Anführer der Argonauten.

Thronsessel im Thronsaal von Schloss Mannheim

Wichtigstes Möbelstück im Kaiserlichen Quartier.

Der Thronsaal

Der Thronsaal, auch Audienzzimmer genannt, ist das Herzstück des Kaiserlichen Quartiers – hier fanden Staatsempfänge und offizielle Regierungsgeschäfte statt. Kostbare Tapisserien aus dem Nachlass des Straßburger Fürstbischofs zieren die Wände: Drei Wandteppiche gehören zur „Jason-Serie“ des Coursaals, der vierte zeigt den „Einzug des Marc Anton“. In der kurpfälzischen Zeit schmückten die berühmten Raffael-Tapisserien die Wände, die der französische König Ludwig XV. als Geschenk übermittelt hatte. An der Decke befand sich das im Zweiten Krieg zerstörte Deckenbild des Triumphs der Palatina des Venezianers Giovanni Antonio Pellegrini, das dem repräsentativen Charakter des Audienzzimmers entspricht.

Großes Kabinett im Schloss Mannheim

Ein prunkvolles Zimmer in Silber und Gelb.

Grosses Kabinett

Im 18. Jahrhundert befand sich hier zuerst das kaiserliche Schlafzimmer, das Kurfürst Carl Theodor dann zu einem eleganten Kabinett mit Möbeln aus getriebenem Silber umgestalten ließ. Die kostbare Einrichtung und die Ausstattung mit gelbem Damast führte auch zur Bezeichnung „Silberzimmer“ oder „Gelbes Zimmer“. Ab 1856 wurde der Raum von Großherzogin Luise für Empfänge genutzt. Die Wände waren nun mit sechs Teppichen aus Brüssel verkleidet. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben Christi. Interessantes Detail: Die letzten beiden Szenen bildeten ursprünglich einen Wandteppich.

Frankreich und Deutschland blicken auf eine wechselvolle gemeinsame Vergangenheit zurück. Die Themenwelt „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ betrachtet mit faszinierenden Geschichten, Anekdoten und Persönlichkeiten die spannungsreiche Beziehung der beiden Nachbarländer.

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