Kurfürstliches Schloss Mannheim, Kupferstich von 1782, gestochen von den Brüdern Klauber

EIN HOCH AUF KUNST UND WISSENSCHAFTDIE GRÜNDUNGENCARL THEODORS

Der Kurfürst gründete die Porzellanmanufaktur Frankenthal, die Akademie der Wissenschaften, die Zeichnungsakademie und die Antikensaalgalerie. Er besaß Gemälde, Kupferstiche, ein Naturalienkabinett und eine Hofbibliothek. Stücke aus diesen Sammlungen sind heute wieder im Schloss zu sehen.

Kostbares Porzellan der Manufaktur Frankenthal, heute in der Ausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer Hof“

Kostbares Porzellan schmückte die Räume der kurfürstlichen Residenz.

„Weisses Gold“ aus Frankenthal

1755 erteilte Carl Theodor dem Straßburger Porzellanfabrikanten Paul Anton Hannong das Privileg, in Frankenthal eine Manufaktur aufzubauen. 1762 gelangte sie in den Besitz des Kurfürsten. Einige dieser Stücke sind in der Ausstellung zu sehen: zum Beispiel filigrane Figuren, etwa das Paar „Oceanus und Tethys“, repräsentative Tischaufsätze und Tierfiguren. Das Nashorn trug ursprünglich eine Uhr auf dem Rücken und stand im Schlafzimmer des Kurfürsten! Eine reizvolle Neuerwerbung ist eine Schlittengruppe „mit 2 Personen nebst Pferd“ von 1763, die einst zur Schlossausstattung gehörte.

Porträt Carl Theodors von Heinrich Carl Brandt, um 1767, Schloss Mannheim

Er richtete eine Galerie für rund 1.000 Gemälde und Grafiken ein.

Gemälde und Kupferstiche kehren zurück

1758 gründete der Kurfürst ein Kupferstich- und Zeichnungskabinett. Auch viele Gemälde holländischer, flämischer und italienischer Künstler befanden sich in seinem Besitz. Im westlichen Schlossflügel ließ Carl Theodor eine große Galerie für die rund 1.000 Kunstwerke errichten. Einige dieser Stücke kehrten 2007 als Dauerleihgabe der Münchner Alten Pinakothek nach Mannheim zurück, etwa zwei Stillleben von Katharina Treu, „Der Hl. Andreas“ von Johann Philipp van der Schlichten und Kupferstiche von Giovanni Piranesi.

Bibliothek von Schloss Mannheim, historische Aufnahme vor 1945

Der Kurfürst sammelte rund 100.000 Bücher.

Bücherschatz: die Hofbibliothek

Ab 1755 wurde im östlichen Querflügel die kurfürstliche Hofbibliothek eingerichtet. Carl Theodor erbte von seinem Vorgänger Carl Philipp bereits eine beträchtliche Büchersammlung. Doch sein Interesse und seine Sammelleidenschaft waren unglaublich: Ende des 18. Jahrhunderts war der Bestand auf rund 100.000 Bücher angewachsen. Mannheim besaß somit eine der größten Hofbibliotheken der Zeit, die zudem ab 1763 an drei Tagen in der Woche kurpfälzischen und auswärtigen Gelehrten offenstand. Einige dieser Bücher – die ältesten stammen aus dem 16. Jahrhundert – sind in der Ausstellung zu sehen.

Tischvitrine aus dem Naturalienkabinett des Kurfürsten

In Mannheim besaß der Kurfürst ein Naturalienkabinett.

„Merkwürdigkeiten der Natur“

1763 gründete der Kurfürst die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften. Sie unterstützte physikalische, astronomische und meteorologische Forschungen. Aber auch der Landvermessung galt das kurfürstliche Interesse. In einem Naturalienkabinett, das ebenfalls im Erdgeschoss des Schlosses lag, sammelte Carl Theodor Versteinerungen, Mineralien und Straußeneier. Beispiele dieser Sammelleidenschaft wie ein Herbarium sind hier ausgestellt. Außerdem gibt es originale Messgeräte und eine von zwei erhaltenen Tischvitrinen des Naturalienkabinetts zu sehen.

Werfen Sie einen Blick in Elisabeth Augustas Bibliothekskabinett, das sich direkt neben der Dauerausstellung befindet. Es ist eine der besonderen Sehenswürdigkeiten des Schlosses.

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